Mannsein bei den Iren

Den Die Iren sprechen heute noch gälisch (gallisch) – einst aus Gallien ausgewanderte Iren wurden ab 500 n.Chr.unsere Glaubenvorfahren in Europa und … sie sind in Vergessenheit geraten. Kaum jemand weiß etwas von ihren – aber sie werden ihr Comeback bekommen!

 

Den Römern geht’s heute so schlecht wie damals

– die Gallier (hier = Iren) müssen nochmals kommen !!

Eine nebenberufliche – nebengemeindliche – nebenfamiliäre Männerbewegung sucht nach ihren Wurzeln … und sie findet sie an einem mysteriösen Ort, wo man nur Witz und Comic meinte vorzufinden – bei Asterix und Obelix.

Warum wir wieder Gallier und nicht mehr Römer sein wollen, das will ich nun verraten. Leider anders als im Comic dargestellt, nimmt man an, dass Caesar im „Bello Gal-lico“ rund 20 Mio (!) Gallier ausgerottet hat. Vercingetorix – ein kleiner Gallier (heute auch Asterix genannt) war Caesars Gegenspieler und unterlag im Jahre 340 vor Christus. Vor dieser Realität verschließt jeder gerne die Augen. Danach rotteten die Römer systematisch bis ca. 100 nach Christus die Gallier aus.

Dennoch schaffen es R. Goscinny und A.Uderzo in ihren Asterix-Bänden das Liebenswerte der Gallier dazustellen. Dank den beiden Autoren – und Gott sei gedankt dafür – ist nicht alles ist in Vergessenheit geraten. Caesar ließ nämlich diese „Wilden“ durch gefälschte Berichterstattungen gehörig Schwarzzeichen, um seine Greueltaten zu legitimieren.

Sicher – die gallischen oder keltischen Krieger (Caesar unterscheidet da nicht wirklich trennscharf) waren mächtige, wilde, starke Männer – auch ohne Zaubertrunk – denn auch das dichtete Caesar ihnen an, um seinen Legionen die Blamagen im Kampf leichter verdauen zu lassen.

Die Wirklichkeit war anscheinend durchaus so wie in den Asterix-Bänden dargestellt. Ein starker Wert auf Familie, Betonung der Männlichkeit durch Kampf und Mut, Brüderlichkeit und gewählte Stammesväter – die natürlich auch hin und wieder mal im Kampf miteinander verstritten waren. Man kann sie als starrköpfig oder eigensinnig bezeichnen – aber Identität hatte sie und es ist immer einfacher, das was man kennt auf Jesus hinzudrehen, als bei Null anzufangen. Die Römer werden als machtbesessen, imperialistisch und identitätslos dargestellt.

Wie liebevoll, kinderfreundlich und familienbetont sie waren wird immer wieder erwähnt und dass es hier anders als in einem römischen Heer zuging ist übertrieben krass gezeichnet. Da war bei den Galliern wirklich ein Hang zu edlen Stoffen und schönen, edlen Möbeln, die Damenmode war üppich, (Latraviata) Städte mit Fischhandel blühten (Verleihnix), edle Waffenschmiede (Automatix) waren am Werk.

Es ist durchaus verständlich, dass dies wohl die meistverkauften Comics in Europa überhaupt sind, eben weil sie den Geist unserer Vorfahren mehr ausatmen als manche ehr römisch geprägte theologische Abhandlung, der niemand Beachtung schenkt. Vielleicht ist die geistliche allgemeine Sattheit nur auf alles Römische beschränkt? Magische keltische Gruppen haben anscheinend derzeit in Deutschland größeren Zugewinn als die Kirche.

Hatten Sie schon mal ein De`ja’-vue-Erlebnis. Ich hatte eins – beim Lesen eines Buches. Da berichtete Peter Aschoff von den irischen Helden und ich wusste, das ist es, was mich all die Jahre beschäftigte. Das erklärt alles, das muss der Grund sein, auf dem ich stehe. Das ist es, wo wir mit unseren Männern hinwollen: Wilde und fromme Männer, unbeugsam und hingegeben. Promt machen wir mit gut 30 Leuten einen irischen Abend bei uns zuhause, es gibt Guinnes-Bier und Irisch Coffey, mehr wissen wir nicht damit anzufangen. Bis dieser Sommer kam und da war es wieder da und diesmal sogar auf 340 quälenden geschichtswissenschaftlichen Seiten eines Buches: „Gottes gelehrte Vaganten“, Die Iren im frühen Europa, Droste-Verlag 1996 von Ingeborg Meyer-Sickendiek:

Helden begeistern Männer immer, die Fragem die mich nicht loslässt ist die: Wie sind die so geworden? Asterix und Obelix sind auch solchen komischen Helden. Ich denke, wenn Europäer Asterixheftchen lesen haben sie auch so ein De`ja’-vue-Erlebnis Irgend etwas ist tief innen angerührt und niemand kann so richtig beschreiben, was es ist. Nur den Witz kannes nicht sein. Man liest es, man liest es noch mal und immer noch findet man was ´dran. Geschichtlich gesehen ist die Geschichte ja gänzlich verlogen, die wahre Geschichte verlief ja schmerzhaft anders und doch ist was Wahres ´dran an dieser unwahren Geschichte, was unsere Seele anrührt.

Nun gibt es da eine direkte Brücke zwischen den liebenswerten Galliern und den Iren und die ist mir so richtig bewusst geworden. Die Iren sprechen teilweise ja immer noch gälisch (Gallisch) – die 21. anerkannte Sprache Europas. Diese sprachliche Brücke ist geschichtlicher Natur – aber diese Brücke ist auch geistlicher Art und …. wir haben das in unserer Männerarbeit schon längst wiederentdeckt und leben unbewußt etwas davon, worüber ich am Ende berichten will.

Manchen warnen vor uns. Klar, unser Wachstum macht manchen Angst. Viele Männer kommen zu uns, weil sie hier Nahrung für ihre Männerseele erhoffen. Sicher sind wir noch nicht der wahre Schrecken der römischen Meere, aber Parallelen gibt es wirklich.

Wer waren diese Männer und was machte sie zu dem, wer sie sind und was haben sie mit uns zu tun?

Patrik missioniert ab 480 ganz Irland im Alleingang, er hinterlässt 150 Klöster. Columban missioniert weiter in Irland 543 – 615, Columcille missioniert nach einem Massaker die Schotten 512 – 571, Dionysimus – der erste Wüstenvater kommt zu bei den Iren 480-525 und lehrt sie den Umgang mit der eigenen wilden Seele, Birgid missioniert unter den Pikten 470. Lioba missioniert das Taubertal,, Finian holt die ersten 1000 Schüler vom Festland nach Irland um sie zu trainieren 520, Comgall errichtet die erste Universität in Bangor 517 – 631, Aidan missioniert Nothumbrien (Schottland) 651, Columbanmissioniert die Vogesen und Norditalien, Lilian missioniert das Fankenland, Magnus missioniert das Allgäu (Apostel des Allgäus), Virgil missionierte Österreich, Brendan missioniert 540 unter den Indianern in Amerika und segelt wieder zurück, Gallus missioniert die Schweizer 550 – 642, Karl der Große holt die irischen Mönche als Staatsberater und prägt entscheidend das Gesicht Europas, Josphos Skotus einer dieser Staatsberater nach gründet irische Universitäten auf dem Festland, Bonifazius missioniert die Germanen, Marian und Anian missionieren Bayern, Eusatsius missioniert das Burgund, Cathak missioniert Süditalien, Roman missioniert die Britangne 6.Jhd, Kilian missioniert die Ostfranken 689, Willibrot wird der Apostel der Friesen 658 – 739, Dymphna missioniert Belgien, Fintan und Pirrmin missioniert unter den Alemannen 800 – 870 und gründen das Kloster Reichenau.

Asterix und Obelix sind auch solchen komischen Helden. Ich denke, wenn Europäer Asterixheftchen lesen haben sie auch so ein De`ja’-vue-Erlebnis Irgend etwas ist tief innen angerührt und niemand kann so richtig beschreiben, was es ist. Nur den Witz kannes nicht sein. Man liest es, man liest es noch mal und immer noch findet man was ´dran. Geschichtlich gesehen ist die Geschichte ja gänzlich verlogen, die wahre Geschichte verlief ja schmerzhaft anders und doch ist was Wahres ´dran an dieser unwahren Geschichte, was unsere Seele anrührt.

Nun gibt es da eine direkte Brücke zwischen den liebenswerten Galliern und den Iren und die ist mir so richtig bewusst geworden. Die Iren sprechen teilweise ja immer noch gälisch (Gallisch) – die 21. anerkannte Sprache Europas. Diese sprachliche Brücke ist geschichtlicher Natur – aber diese Brücke ist auch geistlicher Art und …. wir haben das in unserer Männerarbeit schon längst wiederentdeckt und leben unbewußt etwas davon, worüber ich am Ende berichten will.

Manchen warnen vor uns. Klar, unser Wachstum macht manchen Angst. Viele Männer kommen zu uns, weil sie hier Nahrung für ihre Männerseele erhoffen. Sicher sind wir noch nicht der wahre Schrecken der römischen Meere, aber Parallelen gibt es wirklich.

Wer waren diese Männer und was machte sie zu dem, wer sie sind und was haben sie mit uns zu tun?

So mancher Pastor wünscht sich für seine sitzenden Männer einen Zaubertrunk herbei, dass sie endlich mal in die Socken kommen und so unerschrocken wie diese Helden für Haus, Hof und Evangelium einstehen und anderen selbstlos und souverän aus der Patsche helfen – eben so wie diese beiden liebenswerten Männer namens Asterix und Obelix. Skurile Typen klar, aber das Herz am rechten Fleck.

Da die Zaubertrunk-Geschichte wie gesagt erfunden ist, muss man jedenfalls meinen, die hätten damals ein Männertraining besucht und da wär´ gerne mal Mäus-chen gewesen.

Nun – ich wage zu behaupten, jemand wusste, was Männer so stark und frei macht. Ist gerade das nicht der verborgene Traum der Asterixhefte? Und eine Gruppe von Männern davon hat uns diese innere Stärke und Freiheit auch geistlich bewiesen – ich meine die gälisch sprechenden (also gallischen) Iren:

Lückenlos haben sie einst Europa missioniert. Und … was für mich völlig neu war – die Iren, das sind nicht Landsleute eines fremdes Volkes am äußersten Zipfel Europas mit denen wir nichts zu schaffen haben – es sind wir selbst! Es waren christianisierte vertriebene Gallier und das sind wir. Aus der Sicht Caesars zumindest, der diesen Begriff für Stämme nördlich der Alpen prägte – aber auch nach John Haywood, der in seinem Geschichtsatlas „Die Zeit der Kelten“ Verlag Zweitausendeins 2002 anratet, dies die Zeit der Gallier zu nennen.

In seinem Atlas findet man die Karten wie einst wie von Geisteshand geführt die einmal nach Irland geflohenen Gallier zurückkamen und den Festlandheiden das Evangelium brachten. Von den Römern einst bis über den Hadrianswall vertrieben, entwickelten dort die antirömische Strategie par Excelance .. und sie kamen zurück, zu Tausenden von den Westwinden übers Meer getrieben – in einer Leidenschaft für Jesus wovon wir heute nur träumen können und … was für uns wichtig ist, sie kamen den Missionsbestrebungen der später christianisierten Römern geistlich gesehen nördlich der Alpen zuvor. Wir wurden erst viel später römisch katholisch, als wir so denken.

Also letztendlich kommen wir alle geistlich wieder aus diesem gleichen Stall zurück .. aus Irland.

Sollten wir nicht mal diesen Stall unter die Lupe nehmen, der solche Männer hervorbrachte?

Als dieser letztgenannte Pirmin ein Boot im Bodensee bestieg sollen die Wassergeister geschrienen haben: Ihr Landgeister helft uns, wir können diesen Männern nicht widerstehen und als er seinen Fuß auf die Reichenau setzte stieben alle Landgeister in panischer Furcht ins Wasser. Heute wird das Kloster durch die UNESCO gefördert als Weltkuluturerbe und es haben sich dort wieder 4 Mönche eingefunden, die Irische Spiritualität wieder leben wollen. Hat diese Botschaft für alle Christen eine Bedeutung?

Was haben die da drüben mit ihren Männern und den wilden Frauen gemacht? Wie haben sie das hinbekommen?

Ihre Statuen stehen noch heute vor katholischen Kirchen in ganz Europa, in Süditalien trägt man sie noch als versilberte Heilige bei Prozessionen einher und doch ist alles unter einer römischen Verwaltungsdecke verschwunden, die diesen Geist wirklich großartiger Männer verschlang. Fast egal, wo Sie in Europa wohnen – es kamen da mal wilde Männer und Frauen vorbei, die Ihren Vorfahren das Evangelium brachten. Und es waren Iren, hervorgegangen aus den gallischen Kelten – keine Römer wohlbemerkt.

Wir sollten ihnen zumindest mal Bewunderung zollen – auch wenn sie ein römisch, denkender Kirchenmann sind. Sie hätten schlichtweg nichts zu verwalten, wenn diese andersartigen Typen nicht ihr Leben auf unseren Boden für diesen Gott gegeben hätten.

Männer in unserer Männerbewegung jedenfalls erstarken nachweislich auch. Ein Bruchteil dieses Geistes haben wir schon hingekriegt, weil wir mit dem gleichen Arbeiten wie die damals: Mit Vaterschaft, mit Bruderschaft .. und einige geistlichen Übungen kommen dazu. Spirituelles Gehen wie die Mönche damals, Bruder mit Bruder, praktizieren wir in unsere Trainingsgruppen schon seit Jahren.

Klar – wir alle müssen erlöstes Mannsein (und Frausein) erstmal mühsam wieder buchstabieren lernen – aber es wirkt wie Zaubertrunk, wenn einer mal echtes väterliches Interesse an einem anderen hat und wir werden unsere „Getränkeangebote“ noch weiter neu bedenken (siehe Anhang).

Mein Kinder – 5 an der Zahl – lachen über mich beim Asterix-Fernseh-Kucken……. – mir tun nämlich die Römer leid, wenn sie so fliegen und schmerzhaft aufprallen. Meine Frau sagt, Du identifizierst Dich zu stark mit den Römern .. und sie hat Recht. Ich bin nämlich gut römisch-katholisch aufgewachsen und war einst bis zu 3 mal wöchentlich Mini-strant. Das hat mir gut getan – vielleicht habe aber auch einen Schaden abbekommen – einen römischen eben.

Damals gab´s noch was zu tun vorne am Altar, jetzt noch 30 Jahre nach mir, gibts in dieser katholischen Kirche jeden Sonntag 70 römisch eingekleidete Ministranten, einen Pfarrer mit römischen Offiziersgewandt und alle stehen militärisch auf bei kleinsten Handzeichen – klare römische Ordnungen also. Die haben was. Heute in meiner evangelischen Kirche kann ich nur noch zur Predigt nicken – waagrecht oder senkrecht, da bleibt mir noch die letzte Freiheit dazu. In so mancher Freikirche musste ich erfahren, es geht da zum Teil viel römischer zu als bei uns damals – die meinen nur sie wären frei, weil sie die Messgewänder abgelegt haben, aber in ihrem Denken ist nicht viel neues dazugekommen.

Wir jedenfalls machen mit unserer Männerbewegung jedes Jahr ein FathersCamp, frauenlos versteht sich, die gehen dann bummeln und wir sind mit ca. 70 Männern und unzählbaren eigenen und fremden Mädels und Jungs dann mal alleine unter uns. und nächstes Jahr – ist doch klar, wird’s abgemacht – ein Gallier-Camp. Wer da Römer sein will …. kann sich noch bewerben. Bei rechtzeitiger Anmeldung (hier) kann man sich auch noch für ein friedlicheres Gallierleben entscheiden.

Wir schreiben einen neuen Band – geschichtlich falsch, aber das kennen wir ja schon und der Titel lautet. Wenn Asterix und Obelix sich bekehren hätten können. Interessant für Christen ist nämlich, dass diese Gallier das Evangelium aufsaugten wie ein trockener Schwamm frisches Wasser!

Es scheint so als hätten die Gallier nur so auf die frohe Botschaft gewartet, litten sie doch unter dem zentralistisch, durchor-ganisierten, militanten Völkermord der Römer. Sicher fragten sie sich ständig, ob sie ihre Stammestradition mit den immer wieder neu gewählten Fürsten opfern sollten und in einem Frieden mit den Römern sich ihnen anpassen sollten, um dem römischen Wahn nach Größe und „Mitgliederzahlen“ zu entkommen. Sicher gab es unterschiedliche Meinungen und so entschieden sich immer wieder Stämme völkerwanderungsartig Gallien zu verlassen.

Bei all dem Druck wanderte fluchtartig ein Teil der Gallier nach Gallatien in Kleinasien aus – an sie wurde später der Gala-terbrief geschrieben. Es waren geknickte, einst wilde Burschen und sie nahmen das Evangelium begierig auf. Endlich brauchte man sich nicht mehr einem Mega-Herrscher beugen, man durfte aufrecht ohne Angst vor einem weisen Vater-Gott stehen und nicht den leitenden Kaiser vergöttern – das waren sie gewohnt, denn man liebte die väterlichen Stammesfürsten und Dorfväter und sah ihnen ihre Fehler gerne nach, selbst wenn die Ehe, die ihnen sehr wichtig war, wackelte und die Frau sich emanzipatorisch zu weit aus dem Fenster ragte (GUTEMINE und MAJESTÄTIX waren wohl solche).

Hätten die Gallier das Christum definiert – es hätte keinen Papst gegeben, das Zölibat wäre nie erfunden worden und Gott wäre wohl immer der liebenswerte Vater geblieben, nie ein fernabstehender Weltenregent, dem alles kaiserlich zujubeln muss. Zentralismus war ihnen ein Greul, Wildheit und Treue war ihnen kein Widerspruch und Frauen waren längst nicht so unterdrückt, wie bei den Römern. Oft zogen sie sogar mit in die Schlacht. Auch Jesus wanderte mit edlen Frauen einher, ich bin trotz dass ich Männerarbeit mache kein Frauenfeind, auch wenn mir das manche andichten möchten. Römer scheinen mehr Probleme mit Frauen zu haben als Gallier.

Aber Paulus sah es wohl kommen. Er warnte die Gallater (Gallier) mit all seiner Leidenschaft, ja nicht die Gesetzlichkeit der Juden und Römer anzunehmen und so den Glauben zu verdrehen. Anscheinend taten sie es wegen ihrer traumatischen Erfahrungen zuhause und …….. sie verloren ihre Identität, denn man hört später in der Geschichte nichts mehr von Ihnen – sie sind wohl vor lauter Dogmendichten und Regeleinhalten derart geistlich eingeschlafen und in Bedeutungslosigkeit versunken – ähnlich wie wir Männer dazu neigen, wenn´s nur noch römisch-routinemäßig zugeht schlafen alle ein und selbst die die sich bemühen bringen beziehungsmäßig wenig zustande – nicht mal ein eigenes geistliches Leben.

Ein anderer Teil der Gallier wich nach Nordspanien aus – Gallicien nennt man dies – und wieder ist es ausge-rechnet der Jakobsweg, der so viele Europäer fast magisch anzieht und keiner weiß woher die Kraft eigentlich kommt.

Ein weiterer Teil flüchtete übers Meer nach England und Irland, wenn möglich gleich über den Hadrianswall, denn ganz Europa lag ja unter dem Einfluss der Römer. Dort vermischten sie sich mit der spärlichen irischen Urbevölkerung und wurden wie man weiß, dann so ab 500 zum Segen für ganz Europa.

Wieder sind es die irischen Segenssprüche, die uns so faszinieren als kämen sie aus einer fremden und doch tief in der Seele wohlbekannten Welt.

Selbst St. Gallen in der Schweiz wurde von dem Iren Gallus, ein geistlicher Sohn von Columban, der die Vogesen missionierte, gegründet. Seine Eltern nannten ihn auch fast 1000 Jahre später noch Gallus – der Gallier – eben.

Der Sage nach kamen Jakobus der Jünger und Josef von Arimathäa in England an und missionierten dort als Minen-arbeiter unter den von Römern unterdrückten ausgewanderten Galliern, die Queen bekommt jedes Jahr noch ein Zweig von der Landestelle gesandt, an der ein jüdischer Baum angeblich noch heute seltsam blüht, die Gallier liebten unglaubliche Märchen – wie wir deutschsprachige Nachfahren es auch heute noch.

Es war nun anscheinend wirklich so, als warteten gerade die Druiden (Mirakulix) förmlich auf das Evangelium. Klar – einige hatten wirklich Okkultes wie Zaubertrunk in ihrem Repertuar, der auch schrecklich Bauchweh bis hin zu Halluzinationen und Haarausfall verursachte – es waren aber auch einfach viele weise Männer da, die sich in grüne Haine zurückzogen und väterlich den Führern des Volkes zur Seite standen.

Es war ein widerstandloser Übergang zum Christentum, anders als bei den Römern wo erst mal Millionen von Martyrern ihr Blut fliesen lassen mussten, bevor irgendjemand von der Oberschicht sich dafür interessierte. So wir nun auch eine der ersten Karte der systematischen Christenausrottung des römischen Reiches eine englische – und wider wichen die Christen aus – nun nach Irland und Schottland aus.

Der Glaube muss sich in Britannien rasend ausgebreitet haben und man war nicht schlecht überrascht als immer mehr römische Soldaten, die Christen geworden waren von Rom geschickt wurden, um für Ordnung zu sorgen und die brachten ein anderes, komisch römisch eingefärbtes Evangelium mit. Das war so anders und man muss verstehen warum: Die Gallier bekehrten sich die anders als die Römer. Dort waren es Sklaven und Unterschichtler, die sich in ihrer Not Gott zuwandten. Bei den Galliern ging das Evangelium von der Führerschaft von oben nach unten durch. Aber nicht etwa mit Zwangstaufen wie die römisch-katholischen Konquisitatoren es später praktizierten, sondern gütig, väterlich sozusagen.

Die Wirksamkeit geistliche Vaterschaft war den Druiden wohlbekannt und ausgerechnet diese Druiden – die die wir so auf der Abschussliste haben – brachten diese hingegebene leidenschaftliche, lebensfrohe Streiter für den Glauben hervor.

Sicher war nicht alles feinsäuberlich theologisch richtig – aber ob ist dies bei den von den Römern eingefärbtem Glauben wirklich der Fall war, ziehe ich nun mehr und mehr in den Zweifel. Die Römer brauchten das Christentum doch hauptsächlich, um ihren Staat zu sanieren und ihre Macht mit einem anderen Fähnchen zu konservieren.

Warum misstraue ich neuerdings den Römern immer mehr?

Der Ziehvater von Konstantin war ein gewisser Caelius Lactantius. In seinem Buch mit dem aussagenkräftigem Titel: „Vom Zorn Gottes“ empfiehlt er den christlichen Glauben mit dem römischen Jupiterglauben zu vermischen, um ihn an das imperialistische Reich anzupassen.

Er entfremdete den christlichen Glauben weg von dem „liebenden Vater“ hin zu einem Weltregenten, der wie ein Kaiser weit weg von den Menschen da oben thront und empfiehlt christliche Leiter in den Offiziersstand zu erheben. Jesus sagt zwar, bei euch soll das nicht so sein, aber die Bibel gab´s damals noch nicht.

Matth 20, 25: Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker niederhalten und die Mächtigen ihnen Gewalt antun. So soll es nicht sein unter euch; sondern wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener.“

Für Männer macht das einen Unterschied – Männer denken immer hierarchisch, das ist ihnen wohl angeboren. Wenn sie hierarchische Väter hatten, kommen sie nie richtig selbstinitiativ in die Gänge. Wenn da ein wirklich väterlicher Gott ist, der mich als Gegenüber, als erwachsenen Sohn, als sein „Mini-Geschäftsführer auf Erden“ haben will, dann ist das etwas anderes als wenn ich einerseits buckeln, anderseits karrieregeil drücken und dann rebellisch widerwillig und pubertierend mich in sein Reich hineinzwängen muss oder -… am besten gleich anderswo in der Fremde mein Glück versuchen muss.

Lactantius führte den rechthabenden, militaristischen, gewaltbereiten („zornigen“) Vater ein, dem der Sohn bis zum Tod des Vaters hörig bleibt, untergeben, selbstverleugnend, untätig …. bis er irgendwann durch Berufung an die Macht kommt, um andere dann wieder in der hierarchischen Ordnung zu halten. Das kommt mir mal wieder bekannt vor, habe ich so etwas nicht schon einmal erlebt – De`ja’ vue?

Meine Männer und ich selbst gleich eingeschlossen leiden immens an solchen Vätern, die nie akzeptierten, dass wir groß geworden sind, dass wir ihnen ebenbürtig sind oder überhaupt mal, dass wir eigenständig sind. Immer mussten sie uns beweisen, dass sie besser sind und manch einer hatte auch so einen als Gemeindeleiter, wo sich dann alles wiederholte. Haben denn unsere Väter alle falschen römischen Vaterschaft-Geist inhalliert? Jesus warnt uns auch vor falscher Vaterschaft, wenn er nett bewerkt, Euer Vater ist der Teufel. (Joh 8,44: , Kein Wunder kann da kein Mannsein entstehen, wo der Vater die teuflichen Worte sagt, oder auch nur denkt: „Du bist und bleibst ´ne Memme.“

Ein Prinzip von dem sich die römisch-katholische Kirche und übrigens auch die Freikirchen nie so richtig verabschiedet haben. Es wird die persönliche Umkehr gepredigt – dass ganze System erlösungsbedürftig sind und der Buße und Umkehr bedürfen hat auch Luther wohl nicht verstanden und alles beim alten römischen Kirchsystem belassen. Die Gallier wären wohl nur gezwungener Maßen in eine solche Kirche gegangen, ihre Identität hätte so ein Machtgehabe nicht mit christlich verbunden, geschweige denn es als authentisch für sich selbst verstanden.

Aber es gab auch noch einen anderen Ort auf der Welt, der römischen Einfärbung des Glaubens zu entkommen – die Wüste. Nun- was hat dies mit der Gallo-Iro-Schottischen Bewegung zu tun? Recht viel!

Interessanterweise finden sich an mehreren Stellen in Irland diese koptischen Kreuze, wie sie in Ägypten von den Wüsten-vätern verwendet wurden. Offensichtlich nahmen erweckte Männer über die damals unsagbar weiten Entfernungen Kontakt miteinander auf und bemühten sich, den waren Kern des Evangeliums zu erhalten. Im römischen Reich war dies nur in Klöstern mit dicken Mauern möglich, draußen wurde jeder Keim des Evangeliums mit Folter, Verbrennung und Familienausrottung erstickt. Wer anders dachte als römisch-christlich war nicht nur out, sondern bald beiseite geschafft.

Hoffentlich geht es mir und meinen zunehmend gallisch-christ-lich denkenden Anvertrauten nicht ebenso. Anfeindungen von den freikirchlich „Römischen“ gab´s schon deftige jedenfalls.

Meiin Großvater noch schenkte mir altes ein Buch über die Kirche. Vorne drin steht als Leitsatz – „Wir sind Christen und Römer allzugleich. „ !!!

Das stieß mir damals schon auf – und als Italien Weltmeister wurde – hab´ ich mich doch tatsächlich erinnert, und beschlossen, ich will kein Römer mehr sein, wahrscheinlich war mein Urgroßvater Gallierfürst.

Nachdem vom 3. Jahrhundert an immer mehr einflussreiche römische Familien sich der Kirchenleitung bemächtigten, strömten viele vom Kirchensystem enttäuschte Männer und seltener auch Frauen in die Wüste Ägyptens um in aller Rückgezogenheit einen tieferen Glauben zu finden als die oberflächliche Art der üblichen Stadtkirchen. Zuhause war dies nicht möglich, weil die Großkirchen alles mit Argwohn und auch Verfolgung bedachten, was außerhalb der eigenen Mauern so spross.

Die ersten Mönche des Christentums, die Wüstenväter, führten ein hartes Einsiedlerleben in den arabischen Wüsten, vor allem aber in Ägypten. Kein Besitz und keine andere Abhängigkeit sollte sie hindern, ihre Seele ganz auf Gott auszurichten. Diese Wüstenväter und -mütter waren allerdings vorerst keine sehr heiligen Menschen, sondern ein buntes Volk von Bekehrten mit ganz unterschiedlichem Hintergrund. Unter ihnen gab es zum Beispiel im römischen Reich einen gefürchteten aber bekehrten Räuberhauptmann, der im römischen Kirchsystem wohl nie hätte Anerkennung finden können, nur den Tod, ein anderer floh in die Wüste, um sich vor Frauen und Bischöfen zu retten, jeder hatte so seine fromme Lebensgeschichte. Das ist heute nicht anders, was man da alles so ansammelt bis man endlich den Segen der Midelifecrisis abbekommt und sich fragt ob das alles war.

Gemeinsam war Flüchtlingen, wo doch echt auch gallische Namen auftauchen, dass sie mit Persönlichkeitsstörungen aller Art kämpften. Viele litten unter depressiven Störungen. Ihr Leiden hinderte sie aber nicht daran, sich diesen Störungen zu stellen. Doch später wurden sie zu Beratern und Therapeuten vieler Menschen, die sie in der Wüste aufsuchten. Tausende junger Männer strömten in die Wüste um Halt, Vaterschaft und echten auch lebbaren nicht nur predigbaren Glauben zu finden. Heute entdeckt die Psychartrie ihr Wissen im Ungang mit der eigenen Seele und Professor Hell in der Schweiz nahe St. Gallen wendet es mit Erfolg in Zürich wieder an.

Entsetzt war ich, als ich lass, dass Bonifacius, ein Ire, am Ende seines Lebens dann doch nach Rom ist und die Irischen Klöster der römischen Kirche überschrieb. Auch in England überschrieben die Iren ab 1100 bedingungslos ihre Klöster der römischen Ordnung. Die irischen Mönche wurden einer qualvollen Umerziehungsmaßnahme unterzogen, um ihre Irrlehren zu vergessen. Wie nett fundamentalistische Christen doch zueinander sein können. Aber irrten die Iren wirklich?

Geblieben ist nicht viel – die Gallier und Iren bauten mit Holz und das verschimmelt. Die Römer verwendeten Stein um sich ein ewiges Denkmal zu setzen.

Wer weiß schon was über die Gallier, über die Iren, über ihren geistlichen Verdienst. Gott bestimmt, dem menschliche Größe immer suspekt bleiben wird.

Ob gemauerte alte Kirchen oder neumodische betonierte hellerleuchtete Sääle – wir von der Männerbewegung haben unsre Männerscheune auf dem Mönchberg renoviert … aus uraltem Holz. Aber Gott sagte uns deutlich zu – es ist ein alter Schatz, den ihr finden werdet. Keine Angst, wir bilden keine römischen Kirchverwalter aus, die alles besser machen wollen – es werden wieder Männer mit diesem gallo-irischen Geist auftreten und Beziehung leben und missionieren, dass es manchem Angst und Bang wird und wenn gefragt wird, wo habt ihr diese Leidenschaft her, so sagen wir, wir haben nur den Gallaterbrief gelesen und wollten nur nicht so enden wie sie.

Mein Schluss: Ich will nun etwas zurücknehmen. Ich selbst bin Staatsbeamter in diesem Nachläuferstaat des „Römischen Reiches – deutscher Nation.“ Karl der Große rief es aus – er versuchte irisches und römisches Gedankengut zu kombinieren. Sollte ich mich an Ihn halten?

Ich bin sogar in dieser Staats-Hierarchie aufgestiegen und leite da zuweilen recht römisch und ordentlich, verwal-tungstechnisch mach´s ich so gut wie ´s ich als Gallier mit Mühe hinbekomme. Kommen da vor 4 Jahren ein paar junge Kollegen von der Uni und führen eine deutlich gallo-irische Teamstruktur ein, zusätzlich zur Amtshierarchie, versteht sich. Den Oberen wird´s Angst und Bang, die unteren grinsen und siehe da – der Laden läuft super. Wenn was aus dem Ruder läuft, greift das römische System durch und sorgt recht militant für Ordnung. Sonst aber leben wir wie die Iren – selbst der Chef ist im Leitungsteam ebenbürtig mit denen ganz unten, die gewählt sind und ist froh nicht immer alles so elend alleine entscheiden zu müssen. Es macht echt Spaß gallo-irisch zu denken, zu leben und zu handeln. Inititiv, spontan, beziehungsreich, hart am Mann dran, aber manchmal bin ich auch froh, dass die Römer da waren. Vielleicht sollten wir´s auch überlagern?

Aber insgesamt fühle ich mich schon recht gallisch. Im römischen System bring ich meine Stunden und merke wie mein Selbstwert schwindet. Viele Männer sehe ich da, die sich voll ´reingeben, weil sie sich mit dem Laden total identifizieren und so nicht merken, wie viel Identität sie dort im System verlieren. Manche wurden mir richtig unsympathisch.

Unser Kirchsystem ist schon recht römisch: Zentralistischer, hirarchischer Aufbau, klare Postenverteilung, durchorganisierte Wochen, militärartiges, gemeinsames Auf- und Hinsitzen im Gottesdienst auf Pfarrbefehl, streng verwaltete Kirchzugehörigkeit und der katholische Pfarrer trägt immer noch das römische Offiziersgewand – ist er der Ehrlichste von vielen anderen?

Die sollten mal ´nen orthodoxen Gottesdienst im Osten Europas miterleben, ob sie das als christlich erkennen würden, ist fraglich.

Ein De´ja’vue? Ein alter Schatz wird gehoben.

Was hat unser CMB mit den gälischen Iren zu tun? Ansatzweise versuchen wir dahin zu kommen. Noch ist nicht alles so toll, wie sich´s hier vielleicht anhört. Aber träumen darf man doch?

Die Gälen strebten nach erlöstem Mannsein. —- Wir CMBler suchen nach allem, was Männer frei macht. Nur einer (Karl-Heinz) macht professionell vollberuflich Männerseelsorge. Da kommt einiges an erlöstem Wissen zusammen. Männer kommen und gehen, erfahren Heilwerdung und gehen wieder weg, einige kommen zur Festigung in ein Jahres-CMB-Team. Manchmal fragt man sich was bleibt. Aber es geht uns nicht um die Ausgestaltung einer mönchischen Männer-Organisationen, Strukturen und gar darum, Männer zu aquirieren für die Aufgaben der Organisation – es geht uns beiden um nach aussen hin sichtbare Persönlichkeitsentfaltung: Wildheit, Treue, Hingabe, Identität, Versöhntheit, Beziehungslust, Kraft, Vaterschaft. Jesus hinterließ organisatorisch nichts – nur erlöste Menschen. Nicht einmal ein Trainingshandbuch wie wir hat er geschrieben!

Die Gälen sahen ihre Endlichkeit: — Wir CMBler bauen nicht für die Ewigkeit, nach den 1,5 Jahren ist so ein Männer-Training und das Team dazu endgültig aus, man denkt nach mit wem man sich nun verlinkt, verbindet, verliebt, verpflichtet für ein neues Männerjahr in anderer Konstellation mit anderen Herausforderungen. Schließlich kündigte Jesus seiner Männergruppe auch mehrmals seinen Abgang an.

Die Gälen lebten Ebenbürtigkeit: — Keiner soll vor einem anderen kuschen, jedem Mann rufen wir zu, los, komm mir in Augenhöhe, wehr dich, sag, was du denkst. Ich will, dass sie mit mir „raufen“, um stark zu werden.“ Das ist neu für viele. Die meisten hatten immer dominante und passive Autoritäten: Väter, Chefs, Pastoren. Manche verwechseln mich (Hans-Peter) mit ihrem Vater und werfen mir all das vor, was sie schon längst ihrem eigenen Vater hätten sagen sollen: „Du kümmerst dich nicht um mich, ich bin dir egal, du bist ein schlechter Vater.“ Das tut mir dann weh, aber ich weiß um die Zusammenhänge. Lieber sagen´s sie mir als niemandem. Jesus holte sich sogar bewusst einen Verräter in die Gruppe. So weit bin ich noch nicht.

Die Gälen suchten Gemeinschaft und Einsamkeit: — Wir treffen uns in der großen Runde ca. nur alle 6 Wochen, zu große Gruppen haben zu wenig Geistlichkeit, weil man als Einzelner nicht mehr vorkommt. Manche kommen da dann gar nicht, obwohl wir uns Mühe geben. Mindestens 5 Leute machen dann was, die Einmannshow ist langeweilig und wohl auch unbiblisch. 1.Kor 14,26: „Wie ist es denn nun, liebe Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeder einen Psalm, er hat eine Lehre, er hat eine Offenbarung, er hat eine Zungenrede, er hat eine Auslegung. Lasst es alles geschehen zur Erbauung! Jesus lehrte seine Jünger bei Tisch – er predigte sie nie an. Wöchentlich treffen sich die Teams, nie im gleichen Haus. Die junge frischverliebte Kirche Jesu traf sich auch hin und her in den Häusern und verzichtete auf menschliche Größen-darstellungen aller Art.

Die Gälen erlebten einen widerstandloser Übergang zum Evangelium: Immer wieder erleben wir wie total offene Menschen in die Trainingsgruppen kommen und das Evangelium bereitwillig wie damals die Gallier aufnehmen. Warum – weil wir die Hürden abbauen. Wir arbeiten an der Geschwisterlichkeit aller Menschen. Klar gibt es zwei Gruppen von Menschen, die einen, die um ihre Herkunft und die Dazugehörigkeit zum Vater weiß und die andere, die emotional und geistlich noch ausserhalb des Vaterhauses wohnt. Aber beide Gruppen haben dieselben Probleme, kommen aus dem gleichen Stall. Wir wehren uns gegen alles, was uns trennt – auch elitäre Frömmigkeit. Ich hab´ im Beruf genauso gute heidnische Freunde wie christliche zuhause – alles mischt sich und Jesus wollte auch, das das Salz in die Suppe kommt und nicht unnütz im Streuer fade wird.

Die Gälen verkündigten den Tod und die Auferstehung der Christen: Sie wählten das grüne Matyrium (gewählte Einsamkeit bis Gemeinschaft entstanden ist) oder sogar das weiße Martyrium (Verzicht auf irische Heimat). Unser Vorbild ist ein schmerz-beladener Mann mit seinem Kreuz – nicht ein Karrieretyp mit guten Karten. Nachfolge Jesu heißt, wie er in das Reich des Todes in der eigenen Seele hinab zu steigen, um danach glorreich aufzuerstehen. Auch die nichtchristliche Männerbewegung betont dies, dass sich der Mann in einem dunklen Wald dem Schatten seiner Seele stellen muss, um seine Angst vor den Abgründen zu verlieren. Zu viele Christen praktizieren ein „Spiritual Bypassing“ und betäuben mit Frömmigkeitsgedusel ihre eigene Negativität, anstatt bußbereit wie ihr Vorbild zu sein – aber sie zahlen einen hohen Preis – sie erreichen kein Auferstehungsleben. Sie bleiben in ihrem Mannsein unerlöst. Jesus gab uns ein mannhaftes Beispiel mit Schuld umzugehen und sie an- und auf sich zu nehmen, eben nicht mehr abzuspalten. Wie Jesus versuchen wir unser größtes Desaster zu transformieren in Segen für andere. An seinen Wunden sind wir geheilt – indem wir anderen unsere Wunden zeigen, wird für sie Heilung auch daraus. Wir lehren sie durchzubrechen wie Jesus es tat … indem er starb. Für viele Männer bedeutet es durchaus einen kleinen Tod, endlich aufzuhören zu verdrängen und dabei noch den großen Macker zu spielen. Dies falsche Männerbild ist dringend erlösungsbedürftig.

Die Gälen hatten Heilige Orte: Wir haben eine alte Mönchsscheune umgebaut als sakralen Raum für Männer. Sie ist nicht sauber, sie ist kalt, aber sie steht auf heiligem Boden. Männer des Benediktinerordens haben auf ihre Weise Männerarbeit gemacht, sie haben hier gebetet, mit den Bauern die Wälder gerodet und Felder angelegt, sie haben hier furchtlos den Glauben gelehrt und auch Arme versorgt. Alte Gewölbe mit gut 200m² zeugen von der einstigen Größe bis das Kloster in der Reformation niedergebrannt wurde. Das ist der Boden auf dem neuer Samen wächst.

Bei den Gälen lebten die Äbte Vaterschaft aus: —- Unsere Wegbereiter (derzeit: Hans-Peter Karl-Heinz, Joachim) verstehen sich in zwei der sieben Gruppen als Bruder der Gruppe. Wir sind nicht die Leiter und nur solange dabei, wie die Gruppe uns braucht, dann gehen wir. Manche Gruppen wollen mich (Hans-Peter) erst gar nicht dabeihaben, andere sagen irgendwann, es ist besser du gehst jetzt. Ich verstehe das auch, ich konnte mich auch nicht unter meinem Vater entwickeln. Junge Männer möchten es eben erst mal besser machen wie „der Alte“ und es gelingt ihnen auch! Das freut mich dann, ich habe beruflich genug zu tun, brauch das alles nicht zur Selbstverwirklichung. Mein einziger Job also soll sein, ich lasse die andren hochkommen, jeder Mann hat Führungs-qualitäten, sie sind blos nicht geweckt. Wenn´s Ungerechtigkeiten gibt fahr ich ´rein wie ein Löwe und zeige meine Krallen, sonst lasse ich die anderen die angesehenen Dinge tun (predigen oder lehren), schließlich sollen die das nächste Training leiten, nicht ich. Dennoch ist auch Vaterschaft notwendig zum Aufblühen – darin wollen wir uns einüben.

Die Gälen hatten einen Brüderrat der Wegbereiter: Bei unserer Treffen alle paar Monate sind die CMB-Leiter der Gruppen gleich – man fühlt sich wie auf Cammelot bei den Rittern der Tafelrunde: übrigens ein irisches Märchen von Bruderschaft und Mann-haftigkeit ausgelebt von dem sagenumwobenen Königs Arthus, der sich hinabbeugte zu anderen anstatt sich hochzuhieven über andere. Wir wollen Männer in ihre Berufung führen, ein beziehungsreiches Leben zu führen: Zuhause, in der Firma, in der Gemeinde. Denn wir machen alles nur nebenberuflich, nebengemeindlich und nebenfamiliär. Vielleicht werden wir der erste Internetorden, denn gemailt werden soll viel. Das alles darf uns aber nur 1 Abend pro Woche, 1 Samstagvormittag im Monat und 1 Seminar pro Jahr kosten – mehr sind wir noch nicht bereit zu geben.

Die Gälischen Christen praktizierten Armenspeisung: Wir starten einen ersten Versuch. Langzeitarbeitslose Männer möchten wir einladen zu einem CMB. In einem Projekt machten wir über Weihnachten einen Blechverarbeitungskurs mit anschließender Stellenvermittlung. Irgendwann träumen wir von einem Männerzentrum in dem Männern geholfen wird – aber ist es nicht gerade das, was wir vermeiden wollten? Jeder Mann sollte doch dezentral anderen Weggenossen auf die Beine helfen – also wozu ein Männerzentrum?

Literatur:

R. Goscinny und A.Uderzo: Asterix –Bände 1-24

P.Zimmerling: Römisches Vaterschaftsverständniss, Vorträge im Nachteulen-Gottesdienst, Ludwigsburg 1998

Ingeborg Meyer-Sickendick. Gottes gelehrte Vaganten, Die iren im frühen Europa, – DROSTE 1996

John Haywood: Die Zeit der Kelten, Ein Atlas Zweitausendeins 2002

P.Aschoff: Licht der Sonne…. Die Spiritualität Irland, AUFATMEN Verlag 2006

Prof. Daniel Hell, Die Sprache der Seele verstehen, Die Wüstenväter als Therapeuten, HERDER 2002

Marjorie Thompsen Christliche Spiritualität entdecken, HERDER

Zum Autor: Hans-Peter Rösch interessiert sich für alles was Männer zu Männern macht. Er ist Mann einer Frau und Vater von 5 Kindern, er leitet eine Fachschule für Technik in Stuttgart und hat nebenberuflich eine Männer-Weggemeinschaft mit 70 mitarbeitenden Weggefährten aufgebaut.